ATOM-ALARM IM MEER  
 Inhalt:
Strahlende Ozeane
Der Fall Komsomolez
Die Angst in Hammerfest
Der Crash mit Sierra 2
Operation Jennifer
Strahlender Alltag

  Extras:

"K-159" - Daten
- von Olaf Pestow


Die Komsomolets-
Katastrophe -
von Olaf Pestow


Die "Kursk" - das Drama
in der Barentsee -
von Olaf Pestow

Trauerfeier für die
Besatzung der "Kursk"
- von Olaf Pestow

 

Seite 1

Impressum


Der Fall Komsomolez

Es war der 8. April 1989, als bei NATO-Einheiten an Norwegens Nordwest-Küste ein Fernschreiben aus Washington einlief. Man habe Anhaltspunkte für einen Unfall auf einem sowjetischen U-Boot knapp 500 Kilometer vor der norwegischen Nordküste, hieß es darin. Als sofort aufgestiegene Aufklärungsflugzeuge südwestlich der Bären-Insel ein in dichte Brandwolken gehülltes U-Boot schon als der "Mike"-Klasse" zugehörig identifiziert hatten (mit zwei Atom-Torpedos bewaffnet, angetrieben von zwei natriumgekühlten Kernreaktoren), wußte man beim sowjetischen Flottenkommando noch nicht ein Fünkchen von dem sich anbahnenden Desaster: Die Sowjets hatten schlichtweg versäumt, den über Funk abgegebenen Notruf ihres Atom-U-Bootes "Komsomolez" umgehend zu entschlüsseln.

An Bord der "Komsomolez", die zu der Zeit als modernstes Atom-U-Boot der Sowjets galt, müssen sich die 69 Mann Besatzung verzweifelt bemüht haben, das Feuer einzudämmen. Die Atom-Reaktoren waren gleich nach Ausbruch des Brandes not-abgeschaltet worden. Schließlich gab Kommandant Jewgeni Wanin Befehl, das steuerlos treibende und schon sinkende 110 Meter lange Boot zu verlassen. Die Sowjet-Agentur TASS später: Wanin habe als letzter von Bord gehen wollen - "aber er warf noch einen Blick in das qualmende Turmluk hinein. Einer der Seeleute befand sich noch darin. Der Kommandant half ihm heraus, und erst danach ging er in das eiskalte Wasser, um zu den Rettungsflößen zu schwimmen. Aber er hatte schon zuviel Energie verbraucht - vor den Augen seiner Kameraden starb er den Seemannstod". Nur 27 Mann konnten sich retten. 42 starben in der See oder waren schon vorher an Bord erstickt.


Zweieinhalb Monate danach, am 20. Juni 1989, einem neblig-regnerischen Tag: Im Kasino der norwegischen NATO-Militärbasis Bodö sitze ich mehreren Offizieren gegenüber, die im April die Beobachtung des Untergangs der "Komsornolez" mitgeleitet hatten. Auf der Basis herrscht Hektik. Das Kreuzfahrtschiff "Maxim Gorki" hatte eben vor Spitzbergen einen Eisberg gerammt. "Das ist jetzt wie bei der "Komsomolez" - damals konnten wir aber nur zusehen, jetzt können wir helfen", sagt einer der Offiziere. Denn: "Hilfe für den militärischen Gegner - das hätte ungeheure politische Verwicklungen heraufbeschworen".


Als die "Komsomolez" versank, wußten westliche Militärs bereits, daß das Wrack 1700 Meter tief auf dem von Riffen übersäten Meeresgrund zu liegen kommen würde - mit einem atomaren Inhalt von zehn Tonnen leichtem und eineinhalb Tonnen hochangereicherten Uran in den Reaktoren und jeweils etwa 25 Kilogramm hochgiftigen Plutoniums in den beiden Torpedo-Sprengköpfen. Norwegens Regierung mahnte zwei Tage später die Sowjets um nähere Informationen an: "Wir sorgen uns wegen anderweitiger Sicherheitsbelange". "Keine Gefahr", lautete die Antwort der Sowjets - per Telegramm, von Gorbatschow selbst an Norwegens Ministerpräsidentin Brundtland gerichtet . Und: "Wir werden es heben, schon um die Gründe für den Untergang zu klären", versprach Sergei Wargin, damals der Chef der politischen Abteilung der sowjetischen Nordmeer-Flotte. Sein Versprechen ist bis heute unerfüllt.

Arn 16. Mai 1989, etwas über einen Monat nach dem Untergang der "Komsomolez", meldete das sowjetische Forschungsschiff "Akademik Mstislaw Keldisch", es habe in Boden- und Wasserproben an der Unglückstelle "nicht wesentlich erhöhte" Radioaktivität gemessen. Schon damals war es Cäsium 137, das aus den versunkenen Reaktorkammern leckte.

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EU-Meer Ostsee
Die Langsamkeit
der Politik bei
der Entwicklung
der neuen Region.
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Das U-Boot im Berg
Der Terror gegen die
USA lenkt den Blick
auf die "Augen", die
angeblich alles sehen
- NORAD, das nord-
amerikanische Luft-
überwachungszentrum.
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Wer Amerika entdeckte
Die Expedition
der 3 Karavellen,
die 19 Jahre vor
Kolumbus vor
Labrador landete.
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