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Strahlender Alltag
Wenn auch heute wieder nach
den Frühnachrichten im Murmansker Lokalrundfunk mit dem
Wetterbericht die aktuellen Strahlungs-Meßwerte verlesen
worden sind, dann war das banale Normalität in dieser Region.
Eine Million Menschen dort sind es mittlerweile gewöhnt,
damit zu leben.
Nur eine Million?
Nicht nur für die Russen ist das Meer bis heute die billigste
und einfachste Möglichkeit, sich aller Atommüll-Sorgen
zu entledigen. Fürs erste jedenfalls. Aus der britischen
Wiederaufbereitungsfabrik Sellafield (früher: "Windscale")
fließen "schwach radioaktive" Abfälle einfach
in die irische See ab. Die französische Atomfabrik bei La
Hague leitet ihren Flüssig-Müll immer noch in den Atlantik.
Und in Japan bricht gerade die Diskussion darüber aus, ob
man die Einleitung strahlender Stoffe aus den Atommeilern an
der Ostküste in den Pazifik nicht bald stoppen müsse
- die Fischereiindustrie hat Alarm geschlagen.
Und auch das geschieht auf unseren Meeren: 1968 war es, als ein
spanisches Forschungsschiff knapp 200 Kilometer vor der spanischen
Küste erhöhte Radioaktivität feststellte. Es dauerte
Monate, bis das Geheimnis der Ursache gelüftet war: 11000
Tonnen Atommüll in 35800 Behältern hatten Belgien,
Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, die Niederlande und
Großbritannien fünf Monate zuvor an dieser Stelle
im Atlantik versenken lassen. Trotz massiver Proteste Spaniens
gingen die Versenkungsaktionen jahrelang weiter, weitgehend unter
Ausschluß der Öffentlichkeit. Das Magazin "Der
Spiegel" schrieb schon 1980 in einem groß angelegten
Report "Strahlender Eisberg": "Insgesamt 47500
Fässer mit strahlendem Abfall wurden zwischen 1946 und 1956
an wenigstens acht, wahrscheinlich sogar 50 verschiedenen Stellen,
die teilweise nicht einmal 100 Kilometer vor der amerikanischen
Westküste liegen, im Pazifik versenkt. Im Atlantik liegen
auf dem Kontinentalsockel zusätzlich 28000 Atommüllkübel,
davon einige nur knapp fünf Kilometer vom Ufer entfernt".
Ein Viertel der vom "Spiegel" angeführten Pazifik-Fässer,
befand der französische Ozeanograph Cousteau nach Untersuchungen
in den 80er Jahren, seien schon geplatzt - "gähnend
offen, wie leere Austern". Beispiele nur, banale Normalität.
Die für den Menschen gefährlichsten radioaktiven Substanzen
sind Jod, Strontium, Kohlenstoff, Cäsium, Tritium, Krypton
und Plutonium. Jod wird in der Schilddrüse konzentriert,
Strontium (90) wie Kalzium in die Knochensubstanz eingebaut,
Kohlenstoff (C-14) für den gesamten Körperaufbau verwendet,
Cäsium (137) wird von allen menschlichen Zellen eingebaut,
Tritium vom Körper (als Wasserstoff-Isotop in Verbindung
mit Sauerstoff) für Wasser angesehen. Krypton (85) löst
sich in der Körperflüssigkeit und geht im Fettgewebe
auf, Plutonium schließlich gilt als über 200.000mal
effektiverer Lungenkrebsverursacher als Benzpyren und als bis
zu 300.000mal giftiger als Arsen.
Von Juli 1945 bis November 1962 testeten allein die USA 181 Atomsprengsätze
ganz offen in der Atmosphäre, die Sowjets - weniger offen
- noch viel mehr. Die Folgen lassen sich bei einer ganzen Generation
dieser Menschheit messen: Kein unter 45jähriger auf dieser
Welt, in dessen Knochenmark sich nicht die weiter strahlenden
Zerfallsprodukte dieser Tests nachweisen ließen.
Mittlerweile gibt es Studien mit genauen Karten etwa der Plutoniumkonzentration
in der Nordsee. Und: Ganz und gar nicht heimlich unter der Decke
gehalten, ist in einem Sonderdruck der Deutschen Hydrographischen
Zeitschrift (Band 30, Heft 2 von 1977) aus einer Studie von H.
Kautsky nachzulesen: "Bei Messungen an Bodenproben aus der
westlichen Ostsee konnte eine Anreicherung des Radioisotops Cs-137
(Cäsium) in den Sedimenten (bis 3000fach höher als
im darüberliegenden Wasser) festgestellt werden. Die höchsten
Meßwerte wurden im Bereich der äußeren Kieler
Bucht gefunden".
"Normalität", mit der wir leben - der Fall "Komsomolez",
der Fall "Kursk", "K-159", der jüngste
Untergang - sie waren nie Ausnahmefälle...
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EU-Meer
Ostsee
Die
Langsamkeit
der Politik bei
der Entwicklung
der neuen Region.
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Das
U-Boot im Berg
Der
Terror gegen die
USA lenkt den Blick
auf die "Augen", die
angeblich alles sehen
- NORAD, das nord-
amerikanische Luft-
überwachungszentrum.
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Wer
Amerika entdeckte
Die
Expedition
der 3 Karavellen,
die 19 Jahre vor
Kolumbus vor
Labrador landete.
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