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Der Crash mit "Sierra 2"
Es war der 11. Februar 1992
- und bis heute hätte niemand davon erfahren, wenn nicht
Rußlands Außenminister Kosyrew den Fall Monate später
zum Thema im russischen Parlament gemacht hätte: Getaucht
in der eisigen Barentssee lauert das atomgetriebene amerikanische
Untersee-Boot "Baton Rouge" auf sowjetische Schiffsbewegungen,
eine "ganz normale" Überwachungsroutine. Als ein
russisches Atom-U-Boot vom Typ "Sierra 2" sich langsam
durch die Tiefen voranschiebt, setzt sich die "Baton Rouge"
dahinter. Der russische Kommandant bemerkt das, beginnt zu manövrieren,
beide Boote tauchen auf Periskoptiefe auf - und krachen in voller
Fahrt zusammen.
Das US-Boot mit einer geheimgehaltenen Zahl an Atomwaffen an
Bord sei "ganz erheblich" beschädigt gewesen,
wollen die Russen erkannt haben, ihr eigenes Boot habe noch seinen
Heimathafen anlaufen können. Beinahe ein zweiter Fall "Komsomolez",
diesmal mit einer noch viel weitreichenderen internationalen
Verwicklung?
Gut zwei Stunden Helikopterflug
über dem Eismeer nach Norden liegen hinter mir, eingezurrt
in einem schweißtreibenden Überlebensanzug; auf "Ross
Rigg", einer Bohrinsel zwischen der Bäreninsel und
dem Nordkap, stehe ich dem Rigg-Manager gegenüber. "Wir
machen uns Sorgen wegen der immensen U-Boot-Bewegungen gerade
hier, haben auch einen Zusammenstoß mit unserer Insel in
unsere Katastrophenpläne einkalkuliert".
Die Barentssee - das ist nicht nur ein riesiges Fischvorkommen,
darunter liegt auch das vermutlich größte bekannte
Öl- und Gasfeld des Nordens. Die See ist parzelliert, alle
großen Ölgesellschaften sind dort vertreten. Ein U-Boot-Aufprall
mitten hinein in die Bohranlagen, ein Abriß möglicherweise
einer Förderleitung - die Folgen wären katastrophal.
In Norwegen spricht man mittlerweile im Plural von "den
Tschernobyls", die das Land bedrohten. Gemeint sind nicht
nur die U-Boote: Jenseits der Grenze stehen um Murmansk herum
über 300 Atomreaktoren - und das Meer ist zu einer einzigen
Müllkippe verkommen. Es hat bis 1992 gedauert, bis sich
Russen und Norweger zusammensetzten, um gemeinsam den Grad der
Folgen des sorglosen Handelns zu untersuchen. Vorher hatten die
früheren Sowjets jegliche Verwantwortung weit von sich geschoben,
sogar rundweg dementiert.
Die erste Bestandsaufnahme hat nun Dramatisches gezeigt. Die
Umweltorganisation Greenpeace sah es so: "Eine nukleare
Zeitbombe, die jederzeit explodieren kann".
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EU-Meer
Ostsee
Die
Langsamkeit
der Politik bei
der Entwicklung
der neuen Region.
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Das
U-Boot im Berg
Der
Terror gegen die
USA lenkt den Blick
auf die "Augen", die
angeblich alles sehen
- NORAD, das nord-
amerikanische Luft-
überwachungszentrum.
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Wer
Amerika entdeckte
Die
Expedition
der 3 Karavellen,
die 19 Jahre vor
Kolumbus vor
Labrador landete.
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