ATOM-ALARM IM MEER  
 Inhalt:
Strahlende Ozeane
Der Fall Komsomolez 
Die Angst in Hammerfest 
Der Crash mit Sierra 2 
Operation Jennifer 
Strahlender Alltag

  Extras:

"K-159" - Daten
- von Olaf Pestow


Die Komsomolets-
Katastrophe -
von Olaf Pestow


Die "Kursk" - das Drama
in der Barentsee -
von Olaf Pestow

Trauerfeier für die
Besatzung der "Kursk"
- von Olaf Pestow

 

Seite 1

Impressum


"Operation Jennifer"


Es war der Mann, der die "Komsomolez" selbst konstruiert hatte, der in der am letzten Mittwoch im November 1992 erschienenen russischen Zeitung "Moskowskije Nowosti" mit diesem Vorschlag an die Weltöffentlichkeit trat: Man müsse den verrottenden Atom-Sarg so schnell wie möglich aus der Tiefe bergen, um größeres Unheil verhüten zu können. Und Igor Spasski, der einstige Chefkonstrukteur einer ganzen Reihe von Atom-U-Boottypen der früheren roten Flotte, nannte auch einen Zeitraum: "Wir haben nur noch etwa fünf Jahre Zeit, nicht länger - dann hat das Wasser die Köpfe der Atomtorpedos zerfressen".
Nun hatte Igor Spasski, der einstige U-Boot-Konstrukteur der Sowjet-Flotte, schon lange zuvor den Zusammenbruch des roten Riesenreiches genutzt und war Direktor seines eigenen, mit niederländischen Geldgebern zusammen gegründeten "Zentralen Konstruktionsbüros für maritime Technik" geworden. Und eben dieses Büro hatte schon seit längerem angeboten, "im Sommer 1993" die "Komsomolez" zu heben. Zwei Milliarden amerikanische Dollar forderte es allerdings dafür ein...

Die Bergung eines über 100 Meter langen Stahl-Bootes mit tonnenschwerem Uran-Inventar aus 1700 Meter Tiefe - eine Utopie?

Auf dem Weg von Sacramento nach San Francisco, vom Pazifik her zernebeln Feuchtluft-Schwaden die Vormittagssonne: Unterhalb der Benicia-Brücke mit dem Interstate-Freeway 680 blicke ich auf das Ufer der Suisun-Bay gegenüber. Im Dunst die Hafenbecken einer Navy-Basis, in "Paketen" nebeneinander eine Unzahl tarnfarben-grauer Schiffe. Irgendwo dort, mittendrin, liegt das Schiff, das einmal mit seinen skurilen Aufbauten aus Bohrturm-ähnlichen Gebilden und merkwürdig geformten Kränen die phantastischsten Spekulationen auslöste.

Sie ist seit Mitte der 70er Jahre eingemottet und wird dennoch bis heute schwerbewacht, abgeschottet von neugierigen Augen: Die "Glomar Explorer", mit der einst der exzentrische Multi-Millionär Howard Hughes angeblich Manganknollen vom Meeresgrund fördern wollte. So war jedenfalls erzählt worden, als das Schiff gebaut wurde. In Wahrheit hatte die CIA vom damaligen Präsidenten Nixon persönlich den Auftrag zur Entwicklung des Schiffes erhalten - es war die "Operation Jennifer".

350 Millionen US-Dollar kosteten Planung und Ausarbeitung von "Operation Jennifer", und sie hatte ein einziges Ziel: Das 5100 Meter tief vor der Hawaii-Insel Oahu liegende Wrack eines Sowjet-"Golf"-U-Bootes. Es war 1968 nach mehreren Explosionen mit 86 Mann Besatzung und drei Atomraketen an Bord versunken.

1974 lief die "Glomar Explorer" unter strengster Geheimhaltung in die Gewässer vor Hawaii. Genau über der Untergangsstelle des Sowjet-Bootes sah "Operation Jennifer" so aus: Ein riesenhafter Bergungs-Greifer (Tragkraft angeblich bis zu 7000 Tonnen) wurde aus dem Boden der "Glomar Explorer" abgesenkt, wie ein mehrfaches Bohrgestänge mit jeweils 20 Meter langen Rohrstücken immer tiefer hinab gelassen - bis in über 5000 Meter Tiefe. Scheinwerfer und Unterwasserkameras halfen, das Manöver zielgenau auszuführen. Direkt über dem Wrack wurde der Greifer geschlossen. Mehrere Teile, die gesamte Bugsektion mit den Atomraketen darin - und auch eine Chiffriermaschine - wurden so an die Oberfläche geholt. Die sechs Toten, die die Amerikaner ebenfalls in den geborgenen Bootsteilen fanden, übergaben sie wieder dem Meer - eine Videoaufnahme dieser Zeremonie übergab CIA-Chef Robert Gates erst im November 1992 bei einem Moskau-Besuch Rußlands Präsident Boris Jelzin.

Eine erfolgreiche Bergung aus über 5000 Metern Tiefe - die "Komsomolez" liegt nur 1700 Meter tief. Und die "Glomar Explorer" existiert noch heute.

Es gäbe viel Arbeit für sie: In Nord-Norwegen geht das Wort vom zweiten Tschernobyl um. In der Barentssee und weiter östlich vor Nowaja Semlja haben die früheren Sowjets ganze Meeresregionen zu wilden Atomüll-Kippen gemacht. 17000 Container allein in der Kara-See, komplette zerborstene Reaktoren samt ihres atomaren Inventars (mindestens zwölf von verunglückten U-Booten) liegen dort auf dem Meeresgrund.

Vor Nowaja Semlja setzten die Sowjets 1964 gleich ein ganzes Schiff (die "Bauman") mit 1500 schon vorher undichten Atommüll-Behältern auf Grund. Und als 1984 von der "Lepse" abgeworfene Atommüll-Behälter nicht gleich sinken wollten, schlug die Mannschaft Löcher hinein. In 200 Metern Tiefe sickert die Radioaktivität seitdem heraus...

In Murmansk werden im lokalen Rundfunk seit Jahren die täglichen Strahlungswerte zusammen mit dem morgendlichen Wetterbericht verlesen. Sie gehören zum Alltag in der Nordregion.nukleare Zeitbombe, die jederzeit explodieren kann".

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EU-Meer Ostsee
Die Langsamkeit
der Politik bei
der Entwicklung
der neuen Region.
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Das U-Boot im Berg
Der Terror gegen die
USA lenkt den Blick
auf die "Augen", die
angeblich alles sehen
- NORAD, das nord-
amerikanische Luft-
überwachungszentrum.
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Wer Amerika entdeckte
Die Expedition
der 3 Karavellen,
die 19 Jahre vor
Kolumbus vor
Labrador landete.
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